Das DATURA-QUARTETT setzt sich aus vier erstklassigen Posaunisten zusammen, die als Solisten in führenden deutschen Rundfunkorchestern tätig sind. Ihr kammermusikalisches Engagement wird von der Idee getragen, gleichberechtigte Instrumentalisten in einen homogenen Gesamtklang zu verschmelzen. Diese Zielsetzung führte bereits während der Hochschulausbildung der Musiker im Jahr 1987 zur Gründung des Quartetts. Das Ensemble kann somit auf eine langjährige intensive Praxis zurückblicken, in deren Verlauf das DATURA-QUARTETT sein einzigartiges musikalisches Profil gewinnen konnte.
Mit der Besetzung des Posaunenquartetts greift das DATURA-QUARTETT auf eine musikalische Tradition zurück, die sich bis weit in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Folgerichtig bildet die Barockmusik einen ersten Schwerpunkt in den Programmen des Ensembles. Um den besonderen klanglichen Eigenschaften dieser Musik gerecht zu werden, entschied sich das DATURA-QUARTETT, diese Musik auf Nachbauten historischer Instrumente zu spielen.
Die klanglichen Möglichkeiten eines Posaunenquartetts sprechen in zunehmendem Maße auch zeitgenössische Komponisten an. Verschiedene Komponisten haben in enger Zusammenarbeit mit dem DATURA-QUARTETT Kompositionen für das Ensemble geschrieben. Als vorläufiger Höhepunkt kann die Kooperation mit dem renommierten Komponisten Heinz Holliger bezeichnet werden, dessen Kammeroper „What Where“ (für vier Sänger, zwei Percussionisten und Posaunenquartett) das DATURA-QUARTETT auf CD eingespielt hat.
Das DATURA-QUARTETT weist eine musikalische Spannweite auf, deren musikalische Qualität in zahlreichen Konzerten wie z. B. beim „Schleswig-Holstein Musik Festival“, „Cité de la musique“, beim „International Trombone Festival“ in Feldkirch/Österreich, bei den „Weingartner Musiktagen“ und den „Tagen alter Musik“ in Osnabrück erfolgreich unter Beweis gestellt wurde. Für seine differenzierte Klangsprache wurde das Ensemble 1993 mit dem Jan-Koetsier-Preis ausgezeichnet. Zudem konnte die musikalische Arbeit des Quartetts auf fünf CD-Einspielungen dokumentiert werden. Die Verbindung von hohen virtuosen Fähigkeiten auf der einen Seite und die Freude am gemeinsamen Musizieren auf der anderen Seite macht das DATURA-QUARTETT zum einzigartigen Kammermusikensemble ihres Fachs. Abseits vom Orchesterbetrieb haben sich die vier Musiker einen auf höchstem musikalischen Niveau stehenden Gestaltungsraum erobert, der durch die in alle vier Himmelsrichtungen ragenden Blütenkelche der „Datura“ eindringlich versinnbildlicht wird.
Lebensläufe
MARKUS BLECHER wurde 1963 in Usingen/Taunus geboren.
Sein Musikstudium begann er 1983 am Konservatorium für Musik und Theater in Wiesbaden bei Joachim Tobschall. 1986 folgte der Wechsel zu Prof. Hans Rückert an die Staatliche Hochschule für Musik in Würzburg. Nach kurzem Engagement am Nationaltheater Mannheim wurde er 1987 Bass-Posaunist beim Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks München. Seit 1990 ist er zudem als Dozent für Posaune an der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg tätig. 1991 wurde Markus Blecher mit dem 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb der „International Trombone Association“ ausgezeichnet.
STEFAN GEIGER wurde 1967 in Heidenheim an der Brenz geboren.
1987 begann er sein Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen bei Prof. Branimir Slokar und wurde 1989 mit dem 1. Preis im „Concours International de Musique de Toulon“ ausgezeichnet. 1990 erhielt Stefan Geiger ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Im gleichen Jahr wurde er stellvertretender Solo-Posaunist an der Bayerischen Staatsoper München. Seit 1991 ist er Solo-Posaunist im Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks. Stefan Geiger wurde 1997 als Professor für Posaune und Kammermusik an die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg berufen.
UWE SCHRODI wurde 1968 in Radolfzell am Bodensee geboren.
Er begann 1989 sein Studium bei Prof. Branimir Slokar an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Bereits 1990 konnte er die Auszeichnung „1. Kulturpreisträger der Stadt Singen am Hohentwiel“ entgegennehmen. Er beendete sein Studium 1996 mit dem Diplomabschluss im Fach Orchestermusik an der Musikhochschule Freiburg. Berufliche Erfahrung sammelte er u. a. als Solo-Posaunist der „Jungen Deutschen Philharmonie“, des „Gustav Mahler Jugendorchesters“ und des „Orchesters des Schleswig-Holstein Musik Festivals“. Von 1994 bis 1999 war er 1. Solo-Posaunist der Essener Philharmoniker. Von 1999 - 2005 war Uwe Schrodi Solo-Posaunist im Münchner Rundfunkorchester. Seit 2005 ist er Posaunist im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks München.
OLIVER SIEFERT wurde 1967 in Lahr/Schwarzwald geboren.
Er begann 1987 sein Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen bei Prof. Branimir Slokar. Erste Anerkennung brachte ihm 1988 der Gewinn des Deutschen Hochschulwettbewerbs ein. Nach seinem Abschluss der Studiengänge für Diplommusiklehrer und Orchestermusiker im Jahr 1991 wurde er im gleichen Jahr Solo-Posaunist im hr-Sinfonieorchester Frankfurt. 1992 wurde er als Gewinner des Internationalen Wettbewerbs „Prager Frühling“ ausgezeichnet. Von 1999 bis 2005 war Oliver Siefert Leiter der Posaunenklasse an der Musikhochschule Basel, 2003 wurde er zum Professor für das Fach Posaune an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main berufen.