Dozent: Bruce Weinberger
Nachdem zu Beginn das Orchesterstück „Rumänische Volkstänze“ von Béla Bartók geübt wurde, wobei es dem Dozenten insbesondere auf den Ausdruck dieser rumänischen Volksmusik ankam, ging der gut gelaunte Bruce Weinberger zum Seminarthema „Man braucht nur drei Minuten“ über.
Anhand einiger Beispiele erklärte er die wichtigsten Elemente eines effektiven und sinnvollen Übens (Artikulation, Vibrato etc.), wichtigster Punkt ist unter anderem dabei, diese Übungen täglich (jeweils) 3 Minuten zu machen. Teilnehmer der Akademie durften die Übungen unter Anleitung vormachen.
Auswendig spielen
Eine beliebige, bekannte Melodie (z.B ein Volkslied) ohne Noten versuchen auswendig zu spielen, dabei ist es wichtig immer die Vorstellung zu haben wie es klingt, dies zuerst in einer beliebigen Tonart, wenn es läuft, den Anfangston wechseln, bis man die Melodie in allen Tonarten beherrscht, weitere Melodien entsprechend üben. Dies täglich und mit Wechsel der Tonarten, ermöglicht es dann irgendwann jede Melodie, die man hört, auswendig zu spielen.
Fingerfertigkeit
Zuerst 10 – 15 Tonleitern systematisch lernen, in Dur und Moll, dann täglich 3 Minuten 10 – 20 Tonleitern im Wechsel spielen. Diese Tonleitern sollten auch langsam gespielt werden. Wichtig ist dann darauf zu achten, dass die Finger auf den Klappen liegen bleiben.
Literaturempfehlung:
Sigurd Rascher, Scales for the Saxophone, ca 12 Euro
Lange Töne üben
Wichtig ist auch hier die Vorstellung, wie der Ton klingen muss
- Ton anblasen und so lang als möglich aushalten, darauf achten, dass der Ton gleich bleibend klingt und weder in der Tonhöhe noch in der Lautstärke schwankt
- Wie oben, Ton so laut als möglich anblasen, sollte dabei aber immer noch schön klingen, gleichmäßig leiser werden, bis kaum hörbar und dann wieder lauter werden bis ff.
- Genauso aber umgekehrt, den Ton pianissimo anspielen und dann lauter werden bis zum Fortissimo und wieder leiser…..
Diese Übungen in allen Registern machen, besonders auch bei den tiefen Tönen.
Vibrato
Wie oben einen langen Ton aushalten, hierbei den Unterkiefer rhythmisch absenken um die Tonhöhe zu erniedrigen (ca. 1/2 Ton). Zur Übung am besten zuerst die Übung langsam singen, mit „u-wa-u-wa-u-wa-u-wa……. um auch die Bewegung des Unterkiefers (nach unten) zu kontrollieren, dann mit einem Ton üben, mindestens 2 Monate lang, bis die Tonbewegung gleichmäßig und ohne Sprünge gelingt, auch mit Metronom und Tempiwechsel, Langtöne, verschiedene Dynamik und über den gesamten Tonumfang.
Später mit einfachen langsamen Melodien z.B. „Der Mond ist aufgegangen“ üben.
Artikulation
Übungen in 4tel, 8tel, 16tel, 32stel usw. In unterschiedlichen Anstoßarten und Geschwindigkeiten.
Zur Entwicklung einer Tonvorstellung mittels Mundstellung unterschiedliche Klangsilben verwenden, z.B. da-da, ta-ta, do-do, ko-ko etc. Bei Liedern kann man sich auch den gesungenen Text vorstellen.
Wichtige Übungen, alte Erkenntnis: Es funktioniert nur mit täglichem Üben.
Ein abwechslungsreiches, informatives und unterhaltsames Seminar mit Bruce Weinberger, Mitglied des Raschèr Saxofon Quartetts www.rsq-sax.com.